
So schaffen Sie Ihr Wildbienenparadies – Teil 4
- Posted by Holger Thissen
- On 21 Nov, 2019
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In fünf Schritten zum summenden Wildbienen-Garten
In unserem Blog geben wir Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Wildbienen und viele weitere Insekten in Ihrer Umgebung ganz einfach fördern können. Der vierte Beitrag ist für fortgeschrittene Wildbienen-Förderer, die ihren Garten in ein Insektenparadies verwandeln wollen.
Schritt 4: Schaffen Sie Nistmöglichkeiten für viele verschiedene Arten
Wildbienen nisten in ganz unterschiedlichen Materialien. Je mehr Nistmöglichkeiten die verschiedenen Arten in Ihrem Garten vorfinden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch seltene Arten ansiedeln.
Morsches Totholz
Manche Wildbienenarten nisten nur im Morschholz. Besorgen Sie sich also altes, morsches Holz aus dem Wald oder vom Bauern und legen Sie es an einen sonnigen, möglichst wettergeschützten Ort. Dabei gilt: je dicker, desto besser.
Besonders beliebt ist dabei so genanntes weißfaules Holz. Weißfäule wird von einem Baumpilz verursacht, der das massive Holz im Inneren alter Bäume über Jahrzehnte in eine schaumige, weiße und sehr leichte Masse verwandelt. Alte Obstbäume sind besonders häufig betroffen. Fragen Sie den örtlichen Förster oder einen Obstbauern in der Nachbarschaft. Wertvolle Tipps gibt es in diesem Video.
Sandfläche
Über die Hälfte aller Wildbienenarten nistet im Boden. Wer sich die Mühe macht, einen Teil des Gartens entsprechend zu gestalten, wird bald schon von vielen Wildbienen mit einer schnellen Besiedlung der neu geschaffenen Nistplätze belohnt. Besonders geeignet für Bodennister sind offene, sonnige Sandflächen, die nicht oder nur wenig bewachsen sind.
Hier eine simple Anleitung, wie man eine attraktive Fläche für Bodennister schafft:
- Suchen Sie sich eine sonnige Stelle im Garten aus und entfernten Sie die Vegetation und die obersten 5–10 Zentimeter des Bodens.
- Belegen Sie die Fläche zuerst mit einer etwa 10 Zentimeter dicken Schicht aus Wandkies. Das dient dem guten Abfluss von Feuchtigkeit.
- Umgeben Sie die Kiesfläche mit größeren Steinen oder Holzstämmen.
- Füllen Sie nun etwa 40 Zentimeter Sand auf die Kiesfläche.
- Legen Sie einige größere Steine in den Sand. Diese helfen den Wildbienen, sich auf der Sandfläche zu orientieren, und sorgen für ein warmes Mikroklima. Lassen Sie aber den Großteil der Sandfläche frei.
- Die Fläche kann mit wenigen, sehr trockenresistenten Pflanzen begrünt werden, zum Beispiel Thymian, Rosmarin, Besenheide, Fetthennen. Die Wurzeln dieser Pflanzen stabilisieren die Sandfläche und schützen sie etwas vor der Erosion durch Regen und Wind.

Wildbienen-Experte Yannick Schauwecker zeigt in diesem kurzen Video, wie man im Garten Nistmöglichkeiten für Bodennister anlegen kann.
Praktische Tipps für Nistflächen im Sand
Tipp 1: Verwenden Sie möglichst einen Sand, der einen gewissen Lehmanteil aufweist. Spielsand für Sandkästen ist oft gut geeignet. Künstlich hergestellter Brechsand funktioniert nicht.
Tipp 2: Sand eignet sich auch hervorragend als Unterlage für Wege und kleine Plätze aus Steinplatten. Zwischen den Ritzen graben sich Wildbienen gerne ihre Nester.
Tipp 3: Auch wer keinen großen Garten hat, kann etwas für bodennistende Wildbienen tun. Unser Wildbienen-Flüsterer Yannick erklärt Ihnen in diesem Video, wie’s geht.
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