Lebensraum
Warum schwindet Lebensraum?
Wildbienen sind auf vielfältige und sturkturreiche Lebensräume angewiesen. Ein breites Angebot einheimischer Wildblumen bildet die Nahrungsgrundlage der Wildbienen. Die Intensivierung der Landwirtschaft und die fortschreitende Zersiedlung setzten diese Lebensräume jedoch stark unter Druck.
»Gifte, überdüngte Wiesen, leergeräumte Landschaften und unser Trieb, die Natur um jeden Preis »in Ordnung« zu halten, sind neben dem Klimawandel die grössten Bedrohungen für unsere Wildbienen.«
Grüne Wüsten sind für Wildbienen nutzlos
Im Landwirtschaftsraum sind es zum einen Pestizide, die die Wildbienen bedrohen. Hochgiftige Insektenvertilger wie die Neonikotinoide können Wildbienen bereits in kleinsten Dosen den Garaus machen. Genauso schädlich können aber auch Herbizide sein. Diese vernichten sämtliche «Unkräuter», die für lokale Wildbienen-Populationen als Nahrungsgrundlage dienen sollten.
Ein oft verkanntes Problem sind aber auch die immer intensiver gedüngten und immer häufiger geschnittenen Wiesen. Diese werden mehr und mehr von wenigen Grasarten dominiert. Denn diese Gräser profitieren am meisten vom übermäßigen Nährstoffangebot und verdrängen Blütenpflanzen wie Löwenzahn, Wiesenkerbel, Hahnenfuss und Margerite. Das Resultat sind grüne, eintönige Wüsten, die für Wildbienen und viele andere Insekten nutzlos sind.
Weniger Lebensraum im Siedlungsgebiet
Auch im Siedlungsraum, wohin viele Wildbienenarten ausweichen konnten, kommen sie unter Druck. Gartenbesitzer spritzen oft ebenfalls diverse Gifte, hacken und fräsen «Unkräuter» weg und pflanzen exotische Pflanzen wie Hortensien, Forsythien und Geranien. Für Wildbienen sind deren Blüten aber wertlos. Wichtige Kleinstrukturen wie Totholz, offene Bodenstellen und dürre Pflanzenstängel werden als hässlich und unordentlich empfunden und rigoros bekämpft.