Gartentipps Teil 4: Nistplätze für Wildbienen schaffen

Holzbiene fliegt zu ihrem Nistplatz: ein morscher Holzklotz
Der vierte Beitrag ist für fortgeschrittene Wildbienen-Fans, die ihren Garten in ein Insektenparadies verwandeln wollen. 

Wildbienen nisten in den unterschiedlichsten Materialien. Je mehr Nistmöglichkeiten die verschiedenen Arten in deinem Garten vorfinden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch seltene Arten ansiedeln. 

Morsches Totholz

Manche Wildbienenarten nisten nur im Morschholz. Besorge dir also altes, morsches Holz aus dem Wald oder vom Bauern und lege es an einen sonnigen, möglichst wettergeschützten Ort. Dabei gilt: je dicker desto besser. 

Besonders beliebt ist dabei so genanntes weißfaules Holz. Weißfäule wird von einem Baumpilz verursacht, der das massive Holz im Inneren von alten Bäumen über Jahrzehnte in eine schaumige, weiße und sehr leichte Masse verwandelt. Alte Obstbäume sind besonders häufig betroffen. Frage den örtlichen Förster oder einen Obstbauern in der Nachbarschaft.

Sandfläche

Über die Hälfte aller Wildbienenarten nistet im Boden. Wer sich die Mühe macht, einen Teil des Gartens entsprechend zu gestalten, wird bald schon von vielen Wildbienen mit einer schnellen Besiedlung der neu geschaffenen Nistplätze belohnt. Besonders geeignet für Bodennister sind offene, sonnige Sandflächen, die nicht oder nur wenig bewachsen sind.

Hier eine simple Anleitung, wie man eine attraktive Fläche für Bodennister schafft:  

  1. Suche dir eine sonnige Stelle im Garten aus und entferne die Vegetation und die obersten 5-10 cm des Bodens.
  2. Belege  die Fläche zuerst mit einer etwa 10 cm dicken Schicht aus Wandkies. Das dient dem guten Abfluss von Feuchtigkeit.
  3. Umgebe die Kiesfläche mit größeren Steinen oder Holzstämmen.
  4. Fülle nun etwa 40 cm Sand auf die Kiesfläche.
  5. Lege einige größere Steine in den Sand. Diese helfen den Wildbienen, sich auf der Sandfläche zu orientieren und sorgen für ein warmes Mikroklima. Lasse aber den Großteil der Sandfläche frei. 
  6. Die Fläche kann mit wenigen, sehr trockenresistenten Pflanzen begrünt werden, z.B. Thymian, Rosmarin, Besenheide, Fetthennen. Die Wurzeln dieser Pflanzen stabilisieren die Sandfläche und schützen sie etwas vor der Erosion durch Regen und Wind.

Wildbienen-Experte Yannick Schauwecker zeigt in diesem kurzen Video, wie man im Garten Nistmöglichkeiten für Bodennister anlegen kann.

Tipp 1: Verwende möglichst einen Sand, der einen gewissen Lehmanteil aufweist. Spielsand für Sandkästen ist oft gut geeignet. Brechsand funktioniert nicht.

Tipp 2: Sand eignet sich auch hervorragend als Unterlage für Wege und kleine Plätze aus Steinplatten. Zwischen den Ritzen graben sich Wildbienen gerne ihre Nester.

Tipp 3: Auch wer keinen großen Garten hat, kann etwas für bodennistende Wildbienen tun. Unser Wildbienenflüsterer Yannick erklärt in dem Video oben, wie’s geht.

 

 


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