So leben Mauerbienen: 10 spannende Einblicke

So leben Mauerbienen: 10 spannende Einblicke

Wieso sind Mauerbienen bei Obstbauern so beliebt? Und warum schlüpfen die Männchen immer vor den Weibchen? Lerne in diesem Beitrag, wie Mauerbienen so leben und erhalte spannende Einblicke.

10 interessante Fakten über die Bestäubungsmeister unter den Wildbienen

  1. Die sehr anpassungsfähige Rote Mauerbiene (Osmia bicornis) ist in großen Teilen Europas verbreitet. Sie kommt vom kühlen Südschweden bis ins heiße Nordafrika vor.

  2. Frisch geschlüpfte Männchen müssen meist einige Tage ungeduldig warten, bis sich die ersten Weibchen zeigen. Die Paarung dauert bis zu zwei Stunden, und gleich im Anschluss beginnen die Weibchen mit dem Brutgeschäft.

  3. Mauerbienen sind nicht auf der Nistplatzsuche nicht wählerisch. Wenn sie draußen nichts Besseres finden, legen sie ihre Eier auch in Garnrollen, Dübel oder Rolladenstopper. Selbst in alten Auspuffrohren wurden schon Nester entdeckt. 

  4. Um eine Brutzelle mit Ei, gesammeltem Pollen-Nektar-Vorrat und Trennmäuerchen aus Lehm anzulegen, braucht ein Weibchen mehrere Stunden.

  5. In die vorderste Brutzelle eines Niströhrchens legen Mauerbienen keine Eier. Dieser Trick soll hungrige Vögel davon abhalten, mit ihrem Schnabel Kokons zu erbeuten. Dank der Entdeckerschublade des BeeHome Observer siehst du, wie es im Inneren eines Niströhrchens wirklich aussieht.

  6. Mauerbienen können selber bestimmen, ob ein gelegtes Ei Männchen oder Weibchen wird.  Aus befruchteten Eiern werden Weibchen, aus unbefruchteten Eiern Männchen. Weil diese zwei bis drei Tage vor den Weibchen schlüpfen, legen Mauerbienen die männlichen Eier in die vorderen Brutzellen. So können die Weibchen ungehindert ins Freie.

  7. Die Eltern bekommen ihre Bienenkinder nie zu sehen. Denn Mauerbienen sterben nach Ende des Brutgeschäfts noch im Sommer, also lange bevor die Nachkommen im darauffolgenden Frühjahr aus ihren Kokons schlüpfen.

  8. Gehörnte Mauerbienen und Rote Mauerbienen sind ausgezeichnete Bestäuber, denn sie sammeln Pollen trocken in ihrer Bauchbürste. 98 Prozent ihrer Blütenbesuche führen zu einer Bestäubung. Honigbienen, die den Blütenstaub mit Nektar vermischt an den Beinen transportieren, müssen dagegen durchschnittlich 7 Apfelblüten anfliegen, um eine einzige zu bestäuben.

  9. Die Weibchen der Roten Mauerbiene haben zwei Hörnchen auf dem Kopf. Deswegen der wissenschaftliche Namenszusatz bicornis = zweihörnig.

  10. Die jährliche Bestäubungsleistung durch Insekten inklusive Honigbienen und Wildbienen in Deutschland wird auf 1,3 Milliarden Euro geschätzt.

Mauerbienen bei der Paarung


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1 Kommentar
  • Hallo, sehr schöner Text, gute Infos zur Mauerbiene!!! Kleine Anmerkung zu Pkt 3. Da ist im ersten Satz einmal das “nicht” zuviel (“Mauerbienen sind nicht auf der Nistplatzsuche nicht wählerisch.”)

    Kurze Frage noch: ich habe selbst auf unsrem Balkon einige Insektenhotels, wo gerade die Mauerbienen schlüpfen…(zu meiner Freude!!!) Ich habe gesehen, das ab und zu kleine helle Kleckse abgesondert werden…mir hat selbst eine Mauerbiene ein “Häufchen” auf der Hand hinterlegt. Sind das wirklich Ausscheidungen oder was sonst hat das zu bedeuten?
    Mit herzlichen Grüßen aus Chemnitz/Sachsen!
    Sylvia

    Sylvia Meinig am

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